Filme, die man gesehen haben muss, gesehen haben sollte oder wahrscheinlich noch nie gesehen hat und auch trotz meiner Empfehlung wohl nie sehen wird... Heute wie bereits angekündigt: Half Nelson von Regisseur Ryan Fleck.
Half Nelson mit dem wirklich grandiosen Ryan Gosling in der Hauptrolle eines jungen Geschichtslehrers ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme, eigentlich wie immer, wenn ich etwas im Film-Einseiter poste. Dan Dunne (Gosling) ist Lehrer in dem New Yorker afroamerikanisch geprägten Stadtteil Brooklyn und Trainer des Basketball-Teams. Trotzdem hat er seinen Platz im Leben noch nicht gefunden, hängt an alten Erinnerungen und Beziehungen, sucht Zuflucht in Drogen, Kneipen und Abgrenzung zu anderen Menschen. Dunnes Schülerin Drey (Shareeka Epps) kennzeichnet die gleiche Erfolglosigkeit im Finden ihres Platzes im Leben, ist sie doch fast völlig auf sich alleingestellt. Ihre Mutter ist berufstätig und ihr Bruder sitzt im Gefängnis. Folgerichtig führt ein einschneidender Zwischenfall das Leben von Lehrer und Schülerin zusammen. Half Nelson ist eine subtile, raue trotzdem schöne Darstellung alltäglicher zwischenmenschlicher Beziehungen, unaufdringlich verpackt in einem Mantel aus Drogen, Kriminalität und der Suche nach dem eigenen Ich. Der Film hat nur wenig aufschreckende Höhen, was den langsamen Absturz Dunnes zum Ende des Films jedoch nur um so stärker herauszeichnet.
Herausragende schauspielerische Leistungen gepaart mit provozierend echten und wahrhaftigen Bildern machen Half Nelson zu einem ganz anderen Film, der einem auch nach Ende des Abspanns in seinem Bann hält. Der Begriff Half Nelson kommt übrigens ursprünglich aus dem Ringen und bezeichnet einen Haltegriff, aus dem es kaum ein Entrinnen gibt. Absolute Gucken!-Aufforderrung. Hier ein kleiner wichtiger Ausschnitt.
Sonntag, 4. Oktober 2009
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