Dienstag, 23. März 2010

Film-Einseiter - Reign Over Me.

Filme, die man gesehen haben muss, gesehen haben sollte oder wahrscheinlich noch nie gesehen hat und auch trotz meiner Empfehlung wohl nie sehen wird...
Heute nach langer Zeit: Reign Over Me.

Es gibt Filme, die erfüllen alle Erwartungen, die man in sie hat, manchmal sogar noch weit darüber hinaus. Reign over Me (Die Liebe in mir) von Regisseur Mike Binder gehört definitiv nicht dazu. Denn wer einen Adam Sandler-Film einlegt, der erwartet in erster Linie kuscheligen, teils derben Humor und vor allem einen trotteligen Kerl, der zum Ende des Films seine warme tolpatschige Art ablegt und – hin und wieder auch auf dramatische Art und Weise, wie beispielsweise in Click – letztendlich doch sein glückliches Lebensziel erreicht, aber ganz bestimmt keine bierernste Rolle und Thematik wie diese.

Der Zahnarzt Alan Johnson (Don Cheadle) läuft lange Zeit nach dem gemeinsamen Abschluss seinem alten Studienfreund Charlie Fineman (Sandler) über den Weg, der bei den Anschlägen vom 11. September seine Frau und Tochter verloren hat und seit jeher in seiner ganz eigenen Welt irgendwo unter seinen Kopfhörern lebt. Alan findet nach und nach mehr Zugang zu dem hinter hohen psychischen Mauern lebenden Charlie und gleichzeitig einen Zufluchtsort vor seinen eigenen ehelichen Problemen, die er zusammen mit Charlie mit Nächten in Bars, Kinos und vor Videospielen zu unterdrücken sucht. Diese zwischenmenschliche Beziehung und die interessanten wie wichtigen Nebenschauplätze – besonders vor dem Hintergrund der Terroranschläge – machen den Film so unerwartet aufwühlendend und bewegend. Der Umgang mit dem Thema des 11. September ist ungewohnt subtil und unaufdringlich – die Stadt New York wird bei den häufigen Rollerfahrten Sandlers fast unschuldig und jungfräulich dargestellt – und die schauspielerischen Leistungen von Sandler und besonders Cheadle sind außergewöhnlich.

Hier der Trailer:

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